Spermienselektion und -injizierung in die Eizelle – PICSI
PICSI stellt eine modifizierte Form der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) dar, mit der Möglichkeit einer Selektion reifer Spermien aufgrund ihrer Fähigkeit, sich an ein Hyaluronsäure-Hydrogel zu binden. Hyaluronan (Hyaluronsäure) ist die Hauptkomponente der Hülle Cumulus oophorus (Eihügels), die den Oozyten umgibt. Das Köpfchen einer reifen Spermie trägt einen spezifischen Rezeptor, der es ihr ermöglicht, sich an Hyaluronsäure zu binden. Die unreife Spermie besteht diesen Bindungstest nicht.
Reife Spermien weisen eine hohe DNA-Integrität und eine normale Frequenz chromosomaler Aneuploidien auf und ermöglichen so einen vergleichbaren elterlichen Anteil an der Zygote, wie bei der Spermienselektion durch die Zona pellucida bei der natürlichen Befruchtung.
Die Methode PICSI wird in folgenden Fällen empfohlen:
- wiederholter Misserfolg des Embryotransfers
- vorangegangenes Versagen der ICSI-Behandlung einschließlich einer niedrigen Fertilisation nach der ICSI (weniger als
30 % fertilisierte Eizellen) - Teratozoospermie: (weniger als 4 % sind normal geformte Spermien im Ejakulat – Spermiogramm)
- schlechte Qualität der Embryonen, Entwicklungsstillstand oder verlangsamte Entwicklung im vorangegangenen IVF-Zyklus
- wiederholte Fehlgeburten